Podiumsdiskussion mit über 200 Gästen vor der Bürgermeister-Wahl

Zum Paderborner Bürgermeister-Wahl-Endspurt wurde es noch einmal lebhaft. Der Verein „Paderborn überzeugt e.V.“ hatte die Kandidaten zu einer Podiumsdiskussion ins Hotel Vivendi eingeladen.

Der Einladung gefolgt waren Stefan-Oliver Strate (CDU), Frank Wolters (Grüne), Roger Voigtländer (SPD), Reinhard Borgmeier (Linke), Marvin Weber (AfD), Alexander Senn (FDP) und Stephan Hoppe (Für Paderborn).

Über 200 Gäste aus der gesamten Stadtgesellschaft verfolgten vor Ort den von Catharina Blome und Constanze Obst moderierten Meinungsaustausch zu unterschiedlichen Themen. Im Fokus stand dabei die perspektivische Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Paderborn, wobei auch die „weichen Faktoren“ angesprochen wurden. Einen brandaktuellen Schwerpunkt bildete die unter anderem vom Verein „Paderborn überzeugt e.V.“ angestoßene Diskussion zu einem möglichen Neubau einer Multifunktionshalle für Kultur und Sport.

Zunächst entwickelten die Podiumsteilnehmer unter dem Motto „Die fünf wichtigsten Maßnahmen in einer möglichen Amtszeit“ jeweils 90-sekündige Visionen für Paderborn. In diesen individuellen Streifzügen mit kulturellen, sozialen und gesellschaftspolitischen Aspekten ging es auch um finanzielle Fragen und die Mobilität. Auf das Leuchtturmprojekt garage33 angesprochen gab es unisono Lob für diese Institution mit ihrer überregionalen Strahlkraft.

Zum Thema „Attraktivität von Paderborn für Personen und Unternehmen“ formulierten die Kandidaten unterschiedliche Ansätze. Stephan Hoppe will „weiche Standortfaktoren in den Fokus nehmen“. Stefan-Oliver Strate möchte das „Innovationspotenzial weiter nutzen und die Wirtschaft fördern“. Ein Ziel von Reinhard Borgmeier ist es, „studentisches Leben zu stärken“. Frank Wolters zielt darauf ab, „Bürokratiehürden zu senken und Familien zu fördern“. Alexander Senn will „Expansionsflächen schaffen und die Verwaltung mehr in die Pflicht nehmen“. Marvin Weber formulierte den Wunsch, „Startups nicht dauerhaft zu subventionieren und die Gewerbesteuern zu senken“. Roger Voigtländer will „Kultur und Wohnen im Blick haben und Genehmigungsverfahren optimieren“.

Auch die Statements zum Thema „Multifunktionshalle“ gingen in unterschiedliche Richtungen: Während für Reinhard Borgmeier „noch zu viele Fragen offen sind, um eine Einschätzung vornehmen zu können“, steht Frank Wolters „der Idee offen gegenüber, denn der Bedarf ist da“. Alexander Senn betonte, dass es „gut ist, dass jetzt ein konkreter Vorschlag im Raum steht, aber die finanzielle Lage der Stadt erschwert so ein Projekt“. Marvin Weber wiederholte seine Aversion „gegenüber Großprojekten in der Stadt, da die finanzielle Situation solche nicht erlaubt.“ Roger Voigtländer sieht „die Machbarkeitsstudie kritisch, auch wenn eine solche Halle zu einer Stadt wie Paderborn gehört“. Stephan Hoppe ist „froh über die angestoßene Diskussion, da eine solche Halle nötig ist“. Stefan-Oliver Strate betonte, dass es „in Paderborn ein gutes Fundament für eine solche Halle gibt“. Nun müsse man die Realisierbarkeit weiter prüfen.

Im Anschluss an die Diskussion lobte Dr. Otto Drosihn, Vorsitzender von „Paderborn überzeugt e.V.“, die Bürgermeisterkandidaten und das Publikum „für den fairen Umgang miteinander und den sachlichen Austausch“. Die Veranstaltung habe zur Meinungsbildung in wesentlichen Fragestellungen beigetragen und helfe Einzelnen sicherlich bei der bevorstehenden Wahlentscheidung.

Bild: „Paderborn überzeugt e.V.“ trägt zur Meinungsbildung bei